Dhaka (KNA) In der Rohingya-Krise hat sich der katholische Erzbischof von Chittagong in Bangladesch, Moses Costa, für mehr “diplomatischen Druck” auf den Nachbarstaat Myanmar ausgesprochen.
Man dürfe nicht die Existenz der Rohingya leugnen, die als ethnische Minderheit seit Jahrhunderten in der Region Rakhine im Nordwesten Myanmars lebten, sagte Costa der Zeitung “Dakha Tribune” (Onlineausgabe Samstag). Bangladesch müsse auf politischem Weg darauf hinarbeiten, die “humanitäre Krise” zu beenden. Zu Angriffen der islamistischen Terrorgruppe Jamaat-ul-Mujahideen auf religiöse Minderheiten in der jüngeren Vergangenheit sagte der Erzbischof, dies sei ein Anlass zur Sorge. Einige Bischöfe hätten in den vergangenen Jahren Todesdrohungen erhalten.
Es gebe Warnungen von Sicherheitsbehörden. Zugleich wies Costa Befürchtungen zurück, Bangladesch könne sich in einen theokratischen islamistischen Staat verwandeln. In der vielsprachigen, multireligiösen und aus unterschiedlichen Ethnien zusammengesetzten Bevölkerung werde der Fanatismus nicht dauerhaft Fuß fassen. Die Bürger sollten an das Motto “Einheit in Verschiedenheit” glauben, so der Erzbischof. Nach Aussage Costas wird Papst Franziskus bei seinem Besuch in Bangladesch Ende November an einem interreligiösen Treffen in Dhaka teilnehmen.
Dieses sei am 1. Dezember am Sitz des Erzbischofs in der Hauptstadt geplant. Weiter seien an diesem Tag eine Messe und eine Begegnung mit Jugendlichen geplant. Am ersten Besuchstag, dem 30. November, begibt sich Franziskus laut Costa zum Nationaldenkmal Jatiyo Sriti Shoudho, das an den Unabhängigkeitskrieg des Landes von 1971 erinnert. Am gleichen Tag werde der Papst von Staatspräsident Abdul Hamid empfangen. Im Mittelpunkt des letzten Besuchstags am 2. Dezember stehe eine Begegnung mit Klerikern und Ordensleuten in der Kirche vom Heiligen Rosenkranz im Zentrum Dhakas. Papst Franziskus besucht vom 30. November bis 2. Dezember Bangladesch. Zuvor reist er vom 27. bis 30. November ins benachbarte Myanmar.
(KNA – rktlq-89-00050)