Stuttgart (KNA) Mit einem Aufruf zur Parteinahme für Benachteiligte und Entwürdigte hat der Rottenburg-Stuttgarter Bischof Gebhard Fürst am Sonntag den Monat der Weltmission eröffnet.
Im Mittelpunkt steht in diesem Jahr Burkina Faso. Im Dom Sankt Eberhard betonte Fürst, trotz des friedlichen Zusammenlebens der Religionen wachse in dem westafrikanischen Land die Angst vor radikalem Islamismus. Fürst sagte weiter, Burkina Faso spüre besonders stark die Auswirkungen des Klimawandels. Dürreperioden, “durch unseren Lebensstil mitverursacht”, träfen die Kleinbauern hart. Menschen müssten hungern; knapp die Hälfte der Bevölkerung lebe unter der absoluten Armutsgrenze. Burkina Faso gehört zu den zehn ärmsten Ländern der Welt.
Deutschlandweit sind bis zum Weltmissionssonntag am 22. Oktober 250 Veranstaltungen vorgesehen. An vielen nehmen Gäste aus Burkina Faso teil. Der Weltmissionsmonat gilt als weltgrößte katholische Solidaritätsaktion. An dem Gottesdienst nahm auch der Vorsitzende der Bischofskonferenz von Burkina Faso, Erzbischof Paul Yemoboara Ouedraogo, teil. Er hatte im Vorfeld betont, die Religionsgruppen wollten trotz vereinzelter Widerstände weiter auf Kooperation setzen. So besuchten sich Anhänger traditioneller Religionen, Christen und Muslime wechselseitig bei ihren Festen und engagierten sich gemeinsam für soziale Projekte und Bildung.
Etwa 60 Prozent sind Muslime, knapp 25 Prozent Katholiken und rund 14 Prozent Anhänger traditioneller afrikanischer Religionen. Ouedraogo sprach von einer kleinen Gruppe junger Muslime, die sich radikalisiert hätten und gegen Kooperation auflehnten. Das geschehe häufig, nachdem sie Bildungsstipendien von Kuwait, SaudiArabien und Ägypten angenommen hätten und wieder in ihre Heimat zurückgekehrt seien. Wenn wie zuletzt das Land Ziel von Anschlägen werde, wehre sich die übergroße Mehrheit der Muslime sehr klar gegen den Terror.
(KNA – rktmt-89-00106)