Aachen/München (KNA) Trotz islamistischer Anschläge in der jüngsten Vergangenheit ist das Verhältnis der Religionen in Burkina Faso nach den Worten von Erzbischof Paul Yemboaro Ouedraogo stabil.
“Natürlich säen solche Anschläge Misstrauen und Angst”, sagte der Vorsitzende der Bischofskonferenz von Burkina Faso am Mittwoch in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). “Aber wir tun alles, um nicht in Panik zu verfallen.” Auf die Frage, was die Kirche gegen die Ausbreitung des Extremismus tun könne, antwortete Ouedraogo: “Zuallererst die guten Beziehungen zu den Muslimen weiter pflegen und erreichen, dass die Muslime dauerhaft jeglichen Extremismus verurteilen.” Extremisten, so der Erzbischof von Bobo-Dioulasso weiter, hätten noch nie etwas Gutes bewirkt – weder für Muslime, noch für Christen. “Das zeigen auch die Anschläge, denen genauso viele Muslime wie Nicht-Muslime zum Opfer fallen.” Zugleich warnte Ouedraogo vor pauschalen Verdächtigungen. “Die Mehrheit der Muslime hat mit dem Terrorismus nichts zu tun.”
Rund 60 Prozent der schätzungsweise 20 Millionen Einwohner in Burkina Faso sind Muslime; etwa 25 Prozent Christen, davon ein Großteil Katholiken. Mitte August kamen bei einem islamistischen Anschlag in der Hauptstadt Ouagadougou 18 Menschen ums Leben, darunter auch die zwei Täter. Das westafrikanische Burkina Faso ist in diesem Jahr Beispielland beim Monat der Weltmission von missio.
An diesem Sonntag findet die Aktion ihren Abschluss. Das päpstliche Hilfswerk mit Sitz in Aachen und München bittet dann um Spenden für die Arbeit der Kirche in den ärmsten Gegenden der Welt. Als gutes Beispiel für den interreligiösen Dialog nannte Ouedraogo die von missio unterstützte “Karawane des Friedens”, bei der junge Christen und Muslime in die Dörfer gehen, um für ein friedliches Miteinander zu werben. “So etwas hinterlässt Spuren, in kleinem Maßstab vielleicht, aber im Endeffekt profitiert die ganze Gesellschaft davon.”
(KNA – rlkls-89-00082)