Abu Dhabi (KNA) Das teuerste Gemälde der Welt, Leonardo da Vincis “Salvator Mundi”, wird künftig im Louvre Abu Dhabi ausgestellt.
Das im November über das Auktionshaus Christie’s für die Rekordsumme von rund 450 Millionen US-Dollar versteigerte Gemälde werde künftig in der Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate zu sehen sein, teilte das Museum über Twitter mit. Der Ableger des Pariser Louvre war im November eröffnet worden.
Die “New York Times” berichtete, der bislang unbekannte Käufer des Gemäldes sei der saudische Prinz Bader bin Abdullah bin Mohammed bin Farhan al-Saud. Dokumente belegten, dass er der neue Besitzer des Jesus-Porträts sei. Der Prinz entstamme einem entfernten Zweig der saudischen Kö- nigsfamilie und sei ein Freund des Kronprinzen Mohammed bin Salman. Die französische Wochenzeitung “Le Journal du Dimanche” berichtete hingegen, hinter dem Kauf stünden zwei Investmentgesellschaften. Das Kunstwerk, das um 1500 entstand, ist etwa 66 Zentimeter hoch, 46 Zentimeter breit und zeigt ein Porträt Jesu Christi. Seine rechte Hand ist wie zum Segen erhoben, in der linken Hand hält er eine gläserne Kugel. Zeitweise galt es als umstritten, dass das Werk tatsächlich von Leonardo da Vinci (1452-1519) stammt; manche Experten vermuteten eine Fälschung oder die Beteiligung anderer Maler.
Laut Christie’s zählt das Kunstwerk zu den weniger als 20 Gemälden, die eindeutig da Vinci zugeschrieben werden. Ende des 18. Jahrhunderts galt es als verschwunden, um 1900 wurde es wiederentdeckt. Die Dependance des Louvre im Emirat Abu Dhabi hatte Mitte November ihre Tore geöffnet. Laut einem im Jahr 2007 unterschriebenen Vertrag will Frankreich über 30 Jahre für eine Milliarde Euro seine Expertise in die Vereinigten Arabischen Emirate bringen.
Das Land leiht dem Museum Gemälde und organisiert Ausstellungen. Insgesamt sollen 600 Werke ausgestellt werden, die Hälfte davon Leihgaben aus französischen Museen. Darunter sind auch Werke von Leonardo da Vinci und Vincent van Gogh. Ein Saal des Louvre Abu Dhabi beschäftigt sich mit dem Thema Religion. Darin werden etwa ein Blatt des “Blauen Koran”, einem Meisterwerk islamischer Kalligraphie, eine gotische Bibel, ein jüdischer Pentateuch sowie buddhistische und taoistische Texte ausgestellt.
(KNA – rlmkr-89-00034)