Heilbronn (KNA) Der Vorsitzende des Zentralrates der Muslime in Deutschland (ZMD), Aiman Mazyek, sieht in der Flüchtlingsdebatte viel Panikmache.
Von den muslimischen Flüchtlingen, die nach Deutschland gekommen seien, seien höchstens 30 Prozent wirklich religiös, sagte er der “Heilbronner Stimme” (Dienstag). Auch sei er überzeugt, dass “mehr als die Hälfte” der Flüchtlinge, die seit 2015 gekommen waren, in ihre Heimatländer zurückkehren werden. Sorge vor dem Fremden könne er “zum Teil schon” nachvollziehen, so Mazyek weiter. Die größte Einwanderergruppe der vergangenen Jahre seien jedoch Polen, nicht syrische Flüchtlinge. “In unserer Wahrnehmung wird aber nur über Muslime gesprochen”, kritisierte der ZMD-Vorsitzende. Jeder Vierte in Deutschland habe einen Migrationshintergrund, die Muslime machten einen wesentlich kleineren Anteil aus. “Und man verortet die Gruppe nur über ihre Religion, die Nationalität, Kultur oder andere Identitäten werden ausgeklammert. Das ist schon seltsam.”
(KNA – rlmlt-89-00007)