Jakarta (KNA) Katholiken und Protestanten in Indonesien haben sich besorgt über eine Zunahme von islamischem Extremismus in Indonesien geäußert. Dieser sei eine “ernste Gefahr” für die Indonesier und besonders für religiöse Minderheiten, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der katholischen Bischofskonferenz und protestantischer Kirchen, aus der der asiatische katholische Pressedienst Ucanews am Mittwoch zitiert. Man dürfe einer Verbreitung extremistischen islamischen Gedankenguts nicht tatenlos zuzusehen. Der Erklärung der Kirchen war laut Ucanews eine gemeinsame Tagung mit Sicherheitsexperten in Jakarta vorausgegangen. Dabei hätten Experten berichtet, die Terrororganisation “Islamischer Staat” (IS) finanziere inzwischen indonesische islamistische Gruppen. Zudem seien Maßnahmen der Polizei gegen den Terrorismus, etwa Aufklärungskampagnen und Programme zu Deradikalisierung, thematisiert worden. Laut einer Anfang August veröffentlichten Untersuchung der Wahid-Stiftung und des Indonesian Survey Institute gelten etwa acht Prozent der muslimischen Indonesier als radikal oder anfällig für radikales Gedankengut. Von den etwa 250 Millionen Einwohnern Indonesiens sind mehr als 85 Prozent Muslime. In den vergangenen Monaten war es wiederholt zu gewalttätigen Übergriffen radikaler Muslime gegen Christen, Buddhisten und Anhänger der islamischen Glaubensrichtung Ahmadiya gekommen.
(KNA – qksmo-89-00118)