Berlin (KNA) Das Bundesfamilienministerium will die Zusammenarbeit mit dem Deutsch-Islamischen Vereinsverband Rhein-Main (DIV) beenden. Das erklärte eine Ministeriumssprecherin am Donnerstag in Berlin. Dem Ministerium liege seit Mittwoch eine offizielle Rückmeldung zum Prüfungsergebnis des Verbands vor. Darin heiße es, dass der Verband mit Wirkung zum 16. August durch das Landesamt für Verfassungsschutz Hessen als Beobachtungsobjekt eingestuft wurde. Von den 46 Mitgliedsvereinen sei etwa ein Drittel als “extremistisch” oder “extremistisch beeinflusst” zu bewerten. Der Verband wurde bisher durch das Bundesprogramm “Demokratie leben!” gefördert. Nach Angaben des Integrations- und Diversitätsportals der Stadt Frankfurt ist DIV ein Dachverband für die islamisch geprägten Vereine im Rhein-Main-Gebiet. Die Mitgliedsvereine hätten einen marokkanischen Hintergrund. Der DIV war Anfang Juli in die Schlagzeilen geraten, nachdem der Hessische Rundfunk (hr-info) berichtet hatte, dass sich unter seinen Mitgliedern mindestens zwei Vereine befänden, die der Muslimbruderschaft zugerechnet werden können. Daraufhin hatte das Bundesfamilienministerium bereits die Vergabe von Fördermitteln für den DIV im Rahmen des Präventionsprogramms gestoppt. Laut hr-info beendete auch das Hessische Kompetenzzentrum gegen Extremismus (HKE) die Zusammenarbeit mit dem DIV. Der DIV war Mitglied im Fachbeirat des hessischen Präventionsnetzwerkes gegen Salafismus. Das HKE ist beim hessischen Innenministerium angesiedelt.
(KNA – qksmp-89-00121)