Berlin (KNA) Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD), Aiman Mazyek, hat den Satz “Wir schaffen das!” als “wegweisende Aussage” bezeichnet. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) habe mit dem Ausspruch vor einem Jahr eine Haltung gezeigt, “welche den Werten unserer freiheitlichen Demokratie und dem deutschen Grundgesetz entspringt”, sagte Mazyek am Dienstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Bald sei klar geworden, dass die praktischen Dinge unterschätzt würden, etwa “die Zeit, die ein Flüchtling bis zu Beginn seines Integrationskurses braucht”. Europa erlebe erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg “die unmittelbare Konsequenz einer unterlassenen Hilfeleistung, in dem Fall in Syrien”. Es gelte, Kriege einzudämmen und Waffenverkäufe einzustellen, mahnte Mazyek. Der ZMD-Vorsitzende warnte vor Angst, Hass und Hoffnungslosigkeit. Zuletzt hätten insbesondere Moscheen mit arabischem Hintergrund ihre Infrastruktur an die Neuankömmlinge angepasst und Angebote geschaffen; viele Muslime fungierten als “Integrationslotsen” oder Übersetzer. Dies sei durch Platzknappheit, die “noch rudimentäre Infrastruktur in den Wohlfahrtsbereichen und bisher fehlende Gleichstellung als Religionsgemeinschaft” nicht leicht gewesen. Dennoch, so betonte Mazyek: “Es hat auch Lichtblicke gegeben.”
(KNA – qksnk-89-00149)