Köln (KNA) Die Islamwissenschaftlerin Lamya Kaddor hat sich für mehr Sozial- und Bildungsarbeit ausgesprochen. Wer die Radikalisierung junger Menschen verhindern wolle, müsse “genauso gute Angebote schaffen” wie bestimmte Salafisten-Prediger, sagte sie am Dienstag im ARDMorgenmagazin. Dafür brauche es Menschen “mit einem hohen Identifikationsgrad”, etwa mit ähnlichem Migrationshintergrund wie die Jugendlichen, mit ähnlicher religiöser Prägung oder aus derselben Gegend stammend. Es handle sich nicht um ein rein muslimisches Problem, betonte die Leiterin des Projektes “extrem out – Empowerment statt Antisemitismus”. Vielmehr sei die ganze Gesellschaft gefragt: “Wir können alle was tun.” Jeder Einzelne solle aufmerksam bleiben, wenn Jugendliche in seinem Umfeld sich binnen kürzester Zeit veränderten. Auch der Ausbau des islamischen Religionsunterricht könne eine kritische Haltung bei jungen Menschen unterstützen. – Die mehrfach preisgekrönte Autorin Kaddor veröffentlicht Ende September ihr neues Buch “Die Zerreißprobe”.
(KNA – qktkq-89-00045)