Bonn (KNA) Kardinal Reinhard Marx ruft die Politik zu gewaltloser Konfliktlösung auf. Gewalt stelle stets ein Übel dar – selbst wenn sie von ihren Zielen her unumgänglich erscheine, so Marx in einer am Montag in Bonn veröffentlichten Arbeitshilfe der Deutschen Bischofskonferenz. “Über Zerstörung und Tod hinaus prägt sie die Einzelnen wie die Völker auf lange Frist”, schreibt der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz weiter. Die Arbeitshilfe mit dem Titel “Gewaltlosigkeit – Stil einer Politik für den Frieden” erscheint aus Anlass des 50. Weltfriedenstags am 1. Januar 2017. Marx erinnerte daran, dass “Gewalt immer neue Gewalt” hervorrufe. “Diesen Kreislauf zu durchbrechen, ist das Ziel und das Programm einer Politik der Gewaltfreiheit”, so der Kardinal. Papst Franzi skus hat den katholischen Gedenktag unter das Thema “Gewaltfreiheit: Stil einer Politik für den Frieden” gestellt. “Es gibt auf der Welt eine große Sehnsucht nach Frieden”, die uns “mit zahllosen Menschen auf diesem Planeten” verbindet, betonte Marx. Die christliche Botschaft sei immer schon gewaltkritisch gewesen, “auch wenn kirchliche Verkündigung und Praxis diesen Impuls Jesu nicht zu allen Zeiten genügend wirksam gemacht haben mögen”, erläuterte der Münchner Erzbischof. Das 29-seitige Heft der Bischofskonferenz greift das vom Papst gewählte Thema aus verschiedenen Perspektiven auf und stellt mehrere Beispiele für Gewaltlosigkeit als politische Praxis vor. Daneben bietet die Arbeitshilfe auch Inspirationen für Gottesdienste und Gebetsstunden.
(KNA – qlmlm-89-00102)