Mannheim (KNA) Die religiös extremistische Salafistenbewegung wollte in Mannheim mit mehreren Millionen Euro einen Standort für ein großes Zentrum erwerben. Das bestätigte Kemal Hodzic, ehemaliger Vorsitzender des Islamischen Kulturzentrums Bosnien-Herzegowina, wie der “Mannheimer Morgen” (Mittwoch) berichtet. Es habe ein Angebot einer saudi-arabischen Stiftung gegeben. Demnach sollte ein Gelände gekauft und der Bau einer salafistischen Moschee mit “drei bis vier Millionen Dollar” aus Saudi-Arabien erfolgen. Im August dieses Jahres hatte laut der Zeitung eine ähnliche Entwicklung in Oeffingen (Rems-MurrKreis) für Aufsehen gesorgt. Damals wäre im Gewerbegebiet der 7000-Einwohner-Stadt ein Gebäude von drei Geschäftsleuten erworben worden, um ein Salafistenzentrum daraus zu errichten. Bereits am Mittwoch widersprach der Botschafter von Saudi-Arabien, Awwad Alawwad, ähnlichen Vorgängen. Er bestritt laut “Tagesspiegel”, dass das Königreich die deutsche Salafisten-Szene unterstützt. “Saudi-Arabien baut keine Moscheen in Deutschland, exportiert keine Imame und hat keine Verbindungen zum deutschen Salafismus”, sagte der Botschafter. Alawwad äußerte sich mit Blick auf Berichte von “Süddeutscher Zeitung”, NDR und WDR. Demnach stehen religiöse Organisationen aus mehreren Golfstaaten im Verdacht, mit Billigung ihrer Regierungen, deutsche Salafisten zu unterstützen. Ziel zunehmender Missionierungs-Aktivitäten sei die Verbreitung einer fundamentalistischen Variante des Islam, berichtete die “Süddeutsche Zeitung” unter Berufung auf den Bundesnachrichtendienst und das Bundesamt für Verfassungsschutz.
(KNA – qlmlo-89-00003)