Berlin (KNA) Die in islamischen Gemeinden in der Bundesrepublik tätigen Vorbeter sollten nach Ansicht von Linken-Politikerin Sarah Wagenknecht und Grünen Chef Cem Özdemir auch in Deutschland ausgebildet werden. Der Staat lasse derzeit beispielsweise zu, dass der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan mittels seiner Religionsbehörde über die Imame und den Inhalt ihrer Predigten bestimme, sagte Wagenknecht der “Welt am Sonntag”. “So fördern wir Parallelwelten, die nichts mit unserer Demokratie, nichts mit einer aufgeklärten Gesellschaft zu tun haben.” Für problematisch halte sie auch, dass Islamistenvereinigungen Hausaufgabenbetreuung für Kinder muslimischer Eltern anbieten, so Wagenknecht weiter. Hier sehe sie dringenden Handlungsbedarf. “Wo sich der demokratische Staat zurückzieht, dringen andere vor.” Das wiederum führe bei vielen Menschen zu Verunsicherung. “Und die AfD versteht es, diese Stimmungen für sich zu nutzen.” Grünen-Chef Cem Özdemir warnte gegenüber der Redaktionsnetzwerk Deutschland vor einem Einfluss der türkischen Regierung auf Moscheegemeinden in Deutschland sowie auf den islamischen Religionsunterricht an deutschen Schulen. “Lehrer und Imame müssen künftig in Deutschland ausgebildet werden”, forderte Özdemir. Ein “Vormarsch des türkischen Ultranationalismus und religiösen Fundamentalismus” dürfe nicht ohne Konsequenzen für die Entsendung von türkischen Lehrern und Imamen nach Deutschland bleiben.
(KNA – qlmls-89-00063)