Nürnberg (KNA) Deutschland darf nach den Worten von Bundestagsvizepräsident Johannes Singhammer (CSU) nicht zum Rückzugsort von Christenverfolgern werden. Es sei “unerträglich, wenn geflüchtete Christen dann ihren Tätern auf deutschem Boden wieder begegnen”, sagte Singhammer am Samstag in Nürnberg. Auch dürfe kein Asyl erhalten, wer in Deutschland Christen oder andere Religionsgemeinschaften verfolge. Christen seien weltweit nicht die einzigen, aber die Hauptopfer religiöser Verfolgung, sagte Singhammer weiter. In den “Mutterländern der Christenheit” in Syrien und im Irak komme es zu “Grausamkeiten und Brutalitäten, die unvorstellbar sind”, von Zwangsbekehrungen und Entführungen bis zu Massenerschießungen. Den Anteil der Christen unter den nach Deutschland Geflüchteten bezifferte er mit 10 bis 15 Prozent. Der CSU-Politiker äußerte sich bei einer Kundgebung für verfolgte Christen. Nach Angaben der Veranstalter nahmen 650 Menschen daran teil. Singhammer fügte hinzu, Flüchtlinge und Migranten aus mehrheitlich muslimischen Ländern hätten oft keine angemessene Vorstellung von Religionsfreiheit. Sie verstünden darunter häufig nur die Freiheit zur Kultausübung, nicht aber die Freiheit, auch den Glauben wechseln zu dürfen. Sie müssten darüber aufgeklärt werden, dass Diskriminierung und Mobbing Andersgläubiger verboten seien. So dürfe nicht akzeptiert werden, wenn in Flüchtlingsunterkünften Christen auch nur indirekt unter Druck gesetzt würden, die Fastenzeiten des Islam einzuhalten. Bei Verstößen gegen die Religionsfreiheit müssten die Täter und deren Hintermänner benannt werden, mahnte der Bundestagsvizepräsident. Dabei dürfe es aber nicht zu pauschalen Verdächtigungen kommen, sonst würden neue Gräben zwischen den Religionsgemeinschaften aufgerissen. – Die Kundgebung unter der Schirmherrschaft von Nürnbergs Oberbürgermeister Ulrich Maly (SPD) wurde von der Evangelischen Allianz und weiteren christlichen Gruppen organisiert.
(KNA – rkllo-89-00046)