Rom (KNA) Der Präsident des Lutherischen Weltbundes (LWB), Bischof Munib Younan (66), ist mit dem diesjährigen Niwano-Friedenspreis ausgezeichnet worden. Das teilte die gleichnamige japanische Stiftung am Montag in Rom mit. Der aus Palästina stammende Bischof der EvangelischLutherischen Kirche in Jordanien und im Heiligen Land werde für seine beharrliche und leidenschaftliche Ermutigung zum interreligiösen Dialog im Heiligen Land geehrt, hieß es zur Begründung. In einer Welt, in der viele Führer Unterschiede und Hass stark machten, setze sich Bischof Younan stets für Dialog und Frieden ein. “Religion ist nicht der Grund des weltweiten Unfriedens, aber sie ist zu oft missbraucht worden, um besondere finanzielle und politische Interessen zu unterstützen”, so Younan in seinem Schreiben zur Annahme des Preises. Alle Religionen könnten zum Gemeinwohl beitragen. Der LWB-Präsident engagiert sich auch im Dialog mit den Katholiken. Ende Oktober nahm er im schwedischen Lund mit Papst Franziskus am ersten lutheranisch-katholischen Reformationsgedenken teil. In Malmö riefen beide zu ökumenischem Einsatz für Flüchtlinge, Frieden und Umweltschutz auf. Montag, 20. Februar 2017 Seite 31 Der seit 1983 verliehene Niwano-Friedenspreis wird Younan am 27. Juli in Tokio überreicht. Er ist mit umgerechnet rund 166.000 Euro dotiert. Die Jury besteht aus Vertretern verschiedener Religionen. Zu den bisherigen Preisträgern zählten unter anderen die katholische Gemeinschaft Sant’Egidio, der Islamische Weltkongress, die verstorbenen brasilianischen Befreiungstheologen Helder Camara und Kardinal Paulo Evaristo Arns sowie der Schweizer Theologe Hans Küng (88). Bischof Younan ist der 34. Niwano-Friedenspreis-Träger. Namensgeber der in Tokio ansässigen Niwano-Friedensstiftung ist der Japaner Nikkyo Niwano (1906-1999), der die buddhistische Laienbewegung Rissho Kosei-Kai gründete. Er gehörte zu den nichtchristlichen Beobachtern des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965).
(KNA – rkmmk-89-00044)