Göttingen (KNA) Die Debatte um den Islam hat nach Einschätzung des Religionswissenschaftlers Christian Röther eine neue Eskalationsstufe erreicht. Antiislamische Bilder seien in Europa “fast so alt wie der Islam selbst”, sagte Röther am Freitag im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Die Terroranschläge seit dem 11. September 2001 und zuletzt die Gräueltaten der Terrormiliz “Islamischer Staat” (IS) hätten die Debatte jedoch weiter angeheizt. Zugleich kristallisiere sich im Spannungsfeld zwischen der AfD und den Kirchen momentan die Frage heraus, “was es im 21. Jahrhundert in Deutschland bedeutet, Christ zu sein”, sagte Röther. Während die Kirchen beispielsweise betonten, dass schutzsuchende Menschen Hilfe brauchten, poche die AfD eher auf Selbstschutz. “Entsprechend verbreitet ist Kirchenkritik in der AfD”, so der Experte. Zugleich vertrete die Partei teils “radikal-christliche, konservative Positionen”. Röthers Buch “Wenn die Wahrheit Kopf steht. Die Islamfeindlichkeit von AfD, Pegida und Co.” ist soeben erschienen.
(KNA – rknkm-89-00047)