Augsburg (KNA) Die Religionen in Burkina Faso arbeiten nach den Worten des Caritas-Generalsekretärs des Landes, Isidore Ouedraogo, vorbildlich zusammen. “Wir sind eine einzige, große Familie”, sagte er am Donnerstag in Augsburg. Muslime, Christen und Anhänger traditioneller Religionen respektierten einander, Unterschiede würden nicht als Grenzen wahrgenommen. In Burkina Faso sind 60 Prozent der Menschen muslimisch, ein Viertel sind Christen. In seinem Heimatland gebe es keinerlei Probleme mit Minderheiten, fügte Ouedraogo hinzu. “Die Familie ist der entscheidende Wert, nicht die Ethnie oder die Religion.” Die verschiedenen Bevölkerungsgruppen lebten friedlich zusammen, Heiraten untereinander seien kein Problem. Welcher Religion man angehöre, sei eine persönliche Entscheidung, nicht eine der Familie oder des Stammes. Die Caritas in Burkina Faso führt nach den Worten des Generalsekretärs jedes Jahr etwa 100 bis 200 Projekte durch, etwa in der Landwirtschaft, bei der Wasserversorgung oder in der beruflichen Bildung. Die Mehrheit der Menschen, denen die Projekte zugutekämen, seien Muslime. “Christen und Muslime müssen zusammenarbeiten, damit wir uns weiterentwickeln”, so Ouedraogo. “Wir wollen den Menschen helfen, damit sie das werden, was sie sein wollen.” Der katholische Geistliche hält sich anlässlich der Fastenaktion des kirchlichen Hilfswerks Misereor in Deutschland auf. Sie steht mit dem Schwerpunktland Burkina Faso unter dem Leitwort “Die Welt ist voller guter Idee – lass sie wachsen!” Im Bistum Augsburg wird die Aktion am Sonntag in Schrobenhausen mit einem feierlichen Gottesdienst eröffnet. Daran nehmen auch Ouedraogo und der Hauptabteilungsleiter für kirchliches Leben in der Diözese, Ulrich Lindl, teil.
(KNA – rknkt-89-00165)