Rom (KNA) Ein geplantes Muezzin-Verbot in Israel bringt einen sizilianischen Bürgermeister in Harnisch. In seiner Stadt Mazara del Vallo gehöre der islamische Gebetsruf “inzwischen zu unserer Kultur”, erklärte Nicola Cristaldi, seit 2009 an der Spitze der westsizilianischen Hafenstadt, am Donnerstag auf Facebook. “Wer wie ich Christ ist, stört sich nicht am Ruf zum muslimischen Gebet. Es gibt gewiss andere Ursachen für öffentliche Ruhestörung”, so der frühere Präsident des Regionalparlaments in Sizilien. Cristaldi schlug einen Besuch israelischer Abgeordneter in Mazara del Vallo vor. Sie könnten dort erleben, dass kulturelle und religiöse Vielfalt sowie gegenseitiger Respekt der “Angelpunkt des friedlichen Zusammenlebens” seien, schrieb er unter Bezug auf eine Gesetzesinitiative im israelischen Parlament. Der von Moti Yogev (Jüdisches Heim) eingebrachte Entwurf hatte am Mittwoch eine erste Hürde in der Jerusalemer Knesset genommen. Zentraler Inhalt ist ein Verbot für Lautsprecher zwischen 23.00 Uhr und 7.00 Uhr. Zuwiderhandlungen sollen mit umgerechnet bis zu 2.500 Euro geahndet werden. Zur Begründung hieß es, die Lebensqualität von Anwohnern werde durch die Gebetsrufe eingeschränkt.
(KNA – rknkt-89-00097)