Hamburg (KNA) Kerim Pamuk, deutscher Schriftsteller und Kabarettist mit türkischen Wurzeln, beklagt ein verzerrtes Islambild in der Öffentlichkeit.
Viele Muslime in Deutschland lebten ihre Religion “sehr lebensnah oder sind nicht einmal religiös im engeren Sinne”, sagte er am Dienstag im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Für die meisten Muslime sei Religion nicht wichtiger “als für jeden anderen”, so der Autor des soeben erschienenen Buchs “Der Islam, das Islam, was Islam? Ein Lexikon für Durchblicker”.
Früher habe die Öffentlichkeit zwischen Deutschen und Ausländern unterschieden, heute gebe es Christen und Muslime, sagte Pamuk. Auch reduziere sich die Wahrnehmung des Islam auf die Themen Fundamentalismus, Homophobie und Frauenfeindlichkeit. “Dabei ist der Islam eine komplexe, widersprüchliche und manchmal sogar liberale Religion.” Bei vielen sei “Islam” zu einem Kampfbegriff geworden.
Es sei jedoch fatal, “die Debatten den Schreihälsen auf beiden Seiten zu überlassen”.
(KNA – rkokn-89-00063)