Potsdam (KNA) Die Initiative des Brandenburger Landtags zur Aufnahme eines Kontingents jesidischer Flüchtlinge trifft in Ostdeutschland auf Zustimmung. Am Rande des “Ostfraktionentreffens” der Grünen sagte der Thüringer Landtags-Fraktionsvorsitzende Dirk Adams am Dienstag in Potsdam, er habe den Beschluss aus Brandenburg “mit großem Interesse wahrgenommen” und wolle ihn in Thüringen aufnehmen. Ähnlich äußerte sich die Berliner Grünen-Fraktionsvorsitzende Antje Kapek.
Der Brandenburger Landtag hatte sich im vergangenen Dezember auf Antrag von CDU, SPD, Linken und Grünen dafür ausgesprochen, außerhalb des regulären Asylverfahrens eine begrenzte Zahl von Jesiden, die der IS im Irak als religiöse Minderheit verfolgt, in Brandenburg aufzunehmen. Auf Einladung des Landtagspräsidiums wird außerdem das geistliche Oberhaupt der Jesiden, Baba Sheikh, im Mai mit einer Delegation nach Potsdam kommen. Die Jesiden sind eine religiöse Minderheit unter den Kurden. Weltweit hat die Religionsgemeinschaft mehrere hunderttausend Mitglieder. In Deutschland leben derzeit bis zu 80.000 von ihnen. Der jesidische Glaube vereint Elemente verschiedener nahöstlicher Religionen, vor allem aus dem Islam, aber auch aus dem Christentum. (KNA – rkomp-89-00146)