Canberra (KNA) Australien wird entgegen ursprünglichen Planungen 80 koptische Flüchtlinge nun doch nicht nach Ägypten abschieben.
Das Land reagierte damit auf Proteste von Christen und der Labor Partei. Der stellvertretende Einwanderungsminister Alex Hawke sagte am Mittwoch gegenüber australischen Medien, vor dem Hintergrund “neuer Informationen” über die terroristische Gewalt gegen die christliche Minderheit der Kopten in Ägypten werde er die entsprechenden Asylanträge neu prüfen. Die Einwanderungsbehörde hatte zunächst die Asylanträge der 80 Kopten abgelehnt und ihre Abschiebung nach Ägypten angeordnet. Der Bischof der Kopten in Australien, Anba Suriel, hatte bei der australischen Regierung gegen die geplante Abschiebung der insgesamt 20 Familien, die 80 Einzelpersonen umfassen, protestiert.
Unterstützt wurde Bischof Suriel von der Organisation Australian Christian Lobby (ACL) und dem Abgeordneten Peter Khalil von der oppositionellen Labor Partei. Khalil ist ein in Ägypten geborener Kopte. In Australien leben rund 25.000 Kopten. In Ägypten sind die Kopten ins Visier der Terroristen des “Islamischen Staates” (IS) geraten. In der vergangenen Woche hatten Terroristen einen Bus mit koptischen Christen beschossen.
28 Menschen kamen bei dem Anschlag ums Leben und zwei Dutzend wurden teils schwer verletzt. Am Palmsonntag dieses Jahres starben bei Selbstmordanschlägen von IS-Terroristen auf zwei koptische Kirchen in Ägypten insgesamt 45 Menschen. Der koptischen Minderheit gehören rund zehn Prozent der 90 Millionen Ägypter an.
(KNA – rkpnl-89-00114)