Frankfurt (KNA) Der türkische Journalist Ahmet Sik hat den “Raif Badawi Award for courageous journalists 2017” erhalten.
Die Friedrich-Naumann-Stiftung verlieh ihn am Mittwoch auf der Frankfurter Buchmesse. Mit der Auszeichnung soll den Angaben zufolge der Einsatz mutiger Journalisten in überwiegend islamisch geprägten Weltregionen gewürdigt werden. Zudem soll er auf Menschenrechtsverletzungen aufmerksam machen. Sik schreibt unter anderem für die regierungskritische Zeitung “Cumhuriyet”. Sein Buch “Die Armee des Imam” über die Gülen-Bewegung galt in der Türkei als “das gefährlichste Buch des Landes”. 2011 wurde er noch vor Veröffentlichung unter dem Verdacht inhaftiert, der angeblichen PutschistenOrganisation “Ergenekon” anzugehören. 2012 wurde er entlassen; er ist jedoch seit dem 29. Dezember 2016 erneut im Gefängnis. Ihm wird vorgeworfen, in seinen Tweets und Artikeln TerrorPropaganda zu verbreiten und Staatsorgane zu beleidigen.
Wegen seiner vielbeachteten Verteidigungsrede vor Gericht im Juli dieses Jahres droht ihm am 11. September der nächste Prozess. Der Badawi-Preis erinnert an das Schicksal des saudischen Bloggers Raif Badawi, der sich für Pressefreiheit in Saudi-Arabien einsetzt und wegen Beleidigung des Islam 2012 zu zehn Jahren Haft und 1.000 Peitschenhieben verurteilt wurde. Der Preis wird seit 2015 jährlich während der Frankfurter Buchmesse verliehen. Die bisherigen Preisträger waren der marokkanische Journalist Ali Anouzla (2015) sowie Journalistinnen des irakischen Radiosenders Dange NWE (2016).
(KNA – rlkll-89-00094)