Das Verhältnis der katholischen Kirche zu den Muslimen wurde am 28. Oktober 1965 im Zuge des II. Vatikanischen Konzils mit der Konzilserklärung „Nostra Aetate“ auf eine neue Grundlage gestellt. Diese Erklärung, die zu Recht als „kopernikanische Wende“ im Dialog mit anderen Religionen bezeichnet wird, feiert in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen. Die Gläubigen werden darin aufgefordert, den Dialog mit anderen Religionen mit „Klugheit und Liebe“ zu führen, den Muslimen mit „Hochachtung“ zu begegnen und mit diesen zusammen auf eine gerechtere Gesellschaft hinzuarbeiten.
Zur Feier dieses Jubiläums soll die Erklärung „über das Verhältnis der Kirche zu den nichtchristlichen Religionen“ in einer Abendveranstaltung insbesondere im Blick auf den Islam gewürdigt werden. Zur Würdigung gehört auch, dass die Konflikte der Gegenwart, aber auch die vielen Erfolge in den Bemühungen um Verständigung seit dem II. Vatikanischen Konzil neue Perspektiven auf Nostra Aetate nahe legen.
Neue Perspektiven jedoch gewinnt man am besten durch frische Blicke von außen: Zu diesem Zweck werden profilierte Theologen die Erklärung aus einer nichtkatholischen Außenperspektive betrachten, kommentieren und die Frage diskutieren, ob und in welcher Form die Erklärung auch heute noch Impulse für den christlich-islamischen Dialog und die Zusammenarbeit der Religionen in gesellschaftlichen, sozialen und politischen Fragen setzen kann. Mit anderen Worten: Wenn wir heute eine Erklärung schreiben wollten, wie sähe eine solche unter Berücksichtigung dieser Anregungen aus?
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!
Dr. Timo Güzelmansur, CIBEDO e. V.
JProf. Dr. Tobias Specker, Phil.-Theol. Hochschule Sankt Georgen
Prof. Dr. Joachim Valentin, Haus am Dom