Rom (KNA) In der Großen Moschee von Rom wird das Freitagsgebet erstmals auch auf Italienisch
vorgetragen. Dies sei wichtig für die Integration der Muslime, sagte der Direktor des Islamischen
Zentrums der Moschee, Abdullah Redouane, der römischen Tageszeitung “Il Messaggero” (Freitag).
Die Gläubigen hätten so die Gelegenheit, Italienisch zu lernen.
Laut dem Bericht übersetzt der ägyptische Imam Salah Ramadan in der größten Moschee Europas
das Freitagsgebet seit kurzem simultan aus dem Arabischen ins Italienische. Ramadan, der einen
Abschluss in italienischer Literatur in Rom erwarb, unterrichtet zudem rund 20 der insgesamt 52
Imame aus der Region Latium in Italienisch. Roms Imame verständigten sich im Sommer darauf,
Sprachkurse für islamische Gebetsvorsteher anzubieten.
Italiens Innenminister Angelino Alfano hatte im Juli mit Vertretern islamischer Verbände vereinbart,
dass Predigten künftig in der Landessprache gehalten werden sollten. Er kündigte zudem die Einführung
einer Art staatlichen Diploms für Imame an. Weitere Voraussetzung soll sein, dass die Geistlichen
einen Kurs in Staatsbürgerkunde absolvieren. Im Gegenzug sollen sie unter anderem die Möglichkeit
zur Seelsorge in Haftanstalten erhalten.
In Italien leben unter 60 Millionen Einwohnern nach offiziellen Angaben 1,6 Millionen Muslime, davon
90.000 in Rom. Ein Drittel der Muslime in der italienischen Hauptstadt stammt aus Bangladesch.
(KNA – qllll-89-00013)