Islam-Experte mahnt klarere Strukturen bei Terror-Prävention an

Bonn (KNA) Der Psychologe Ahmad Mansour bezeichnet die deutsche Terror-Präventionsarbeit als chaotisch. “Es gibt keine nationale Strategie, keine Klarheit darüber, was wir bekämpfen wollen, wer Partner dabei sein könnten und wer Teil des Problems ist”, sagte er am Dienstag im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Ebenso brauche es flächendeckende Angebote und Projekte zur langfristigen Präventionsarbeit. Die islamische Radikalisierung von Jugendlichen zu verhindern, sei eine “Jahrhundertaufgabe”, so Mansour. Dabei spiele das Religionsverständnis eine entscheidende Rolle. Der Terrormiliz “Islamischer Staat” (IS) schlössen sich junge Muslime an, die ein “fatales, falsches Verständnis” des Islam hätten: ein Verständnis, “das Menschen entmündigt, Angst und Verschwörungstheorien verbreitet und Sexualität tabuisiert, das Opfer- und Feindbilder schafft und einen Exklusivitätsanspruch vertritt”. Dies müsse in der Präventionsarbeit klar benannt werden.

(KNA – rkmmo-89-00197)