Predigtverbot für buddhistischen “Osama bin Laden” in Myanmar

Rangun (KNA) Der radikale buddhistische Mönch U Wirathu ist wegen der Verbreitung von Hass gegen Muslime in Myanmar mit einem einjährigen Predigtverbot belegt worden. Das Verbot sei von dem staatlichen Mönchskomitee Sangha Maha Nayaka verhängt worden, berichtete am Samstag das Onlinemagazin “Irrawaddy”. U Wirathu habe wiederholt in seinen Predigten und Reden zum Hass gegen andere Religionen aufgerufen, den Rechtsstaat behindert und durch seine Verbindung mit politischen Parteien Spannungen angeheizt, hieß es laut Bericht zur Begründung in dem Beschluss des Komitees, dem die 47 ranghöchsten buddhistischen Mönche angehören. Das Predigtverbot gelte bis zum 9. März 2018. Der vom Time Magazin zum buddhistischen “Osama bin Laden” erklärte Mönch U Wirathu und die von ihm gegründete “Vereinigung zum Schutz von Rasse und Religion” (Ma Ba Tha) schüren die seit 2012 eskalierende buddhistische Gewalt gegen die muslimischen Rohingya im Staat Rakhine. Von den antimuslimischen Ausschreitungen der Ma Ba Tha-Anhänger sind aber auch Muslime und Moscheen in anderen Teilen Myanmars betroffen. U Wirathu ist Bewunderer der islamfeindlichen Politik von US-Präsident Donald Trump. Auf Betreiben der Ma Ba Tha hatte das Parlament von Myanmar im Frühjahr 2015 mit den Stimmen der damaligen Regierungspartei USDP das Gesetz “zum Schutz von Rasse und Religion” beschlossen. Das Gesetz gibt der Verwaltung von Städten und Regionen das Recht, Verordnungen über Eheschließungen und die Kinderzahl religiöser Minderheiten zu erlassen. Das Gesetz richtet sich in erster Linie gegen Muslime. Die USDP ist die Partei des Militärs von Myanmar.

(KNA – rknll-89-00023)