Menschenrechtler warnen vor Ausgrenzung von Kopten in Ägypten

Göttingen (KNA) Koptische Christen dürfen in Ägypten nach Worten der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) nicht weiter ausgegrenzt werden. Es brauche ein klares Signal, dass Christen ein fester Bestandteil der ägyptischen Gesellschaft und gleichberechtigte Bürger seien, erklärte GfbVAfrikaexperte Ulrich Delius am Montag in Göttingen.

Bei Bombenanschlägen auf zwei koptische Kirchen im nordägyptischen Tanta und in Alexandria waren am Palmsonntag nach Regierungsangaben mindestens 44 Menschen getötet und mehr als 120 verletzt worden. Mit der Verhängung des Ausnahmezustands nach dem Doppelanschlag schüre Staatspräsident Abdel Fattah al-Sisi den Unmut gegen koptische Christen, warnte Delius, “denn der Ausnahmezustand wird die Zahl der politisch motivierten Festnahmen noch weiter ansteigen lassen”. Seit dem Machtantritt al-Sisis im Juni 2014 seien bereits über 67.000 Ägypter aus politischen Gründen festgenommen worden. “Wir fürchten, dass Kopten für jede neue Repression gegen Andersdenkende mit ihrem Leben bezahlen müssen.”

(KNA – rkolk-89-00015)