Ägyptischer Patriarch: Papstreise trotz Terror ist Signal

Vatikanstadt (KNA) Die Bestätigung der geplanten Ägyptenreise von Papst Franziskus ist nach Ansicht des koptisch-katholischen Patriarchen Ibrahim Isaac Sidrak ein “wichtiges und ermutigendes Signal für die Christen und für die gesamte ägyptische Nation”.

Eine Absage hätte den Eindruck vermittelt, wer Terror verbreite, setze sich durch, sagte das Kirchenoberhaupt am Dienstag dem vatikanischen Pressedienst Fides. Er selbst habe zur gleichen Zeit wie der koptisch-orthodoxe Patriarch Tawadros II. nur 200 Meter von dessen Kathedrale entfernt die Palmsonntagliturgie gefeiert und den Knall der Explosion gehört. Er leide mit den Mitchristen und dessen Oberhaupt. “Wir blicken auf die neuen Märtyrer und erbitten eindringlich, dass Christus uns stärkt und beschützt.”

Papst Franziskus kommt am 28. und 29. April zu einem Besuch nach Kairo. Auf dem Reiseprogramm stehen Begegnungen und Gespräche mit der islamischen Al-Azhar-Universität, mit Tawadros sowie mit den katholischen Kirchen des Landes.

Die Attentate auf zwei koptische Kirchen in Tanta und Alexandria, bei denen nach Regierungsangaben mindestens 44 Menschen getötet und 120 verletzt worden waren, stellten “den Glauben der ägyptischen Christen auf die Probe”, betone Sidrak. Es reiche nicht aus, auf diese “unmenschlichen Aktionen, die teuflische Züge trugen”, allein mit Repression und mit der Jagd auf die Mörder zu reagieren.

Er bedauerte, dass die Worte von Präsident Abdel Fattah al-Sisi gegen irrige religiöse Vorstellung bislang ungehört geblieben seien. “Auch bestimmte Bereiche mit Verbindung zur Al-Azhar sind nicht von der Notwendigkeit eines Wechsels überzeugt”, so Sidrak.

Nach den jüngsten Anschlägen sei zudem erneut der Ruf nach mehr Sicherheit zu den Kar- und Ostertagen laut geworden, hob das koptisch-katholische Kirchenoberhaupt hervor. Bislang hätten die Christen den größten Beitrag für ihre Sicherheit selbst leisten müssen. “Ich möchte niemanden beschuldigen, aber die Verbitterung von vielen Gläubigen rührt daher, dass diese Anschläge sich immer auf die gleiche Art und mit derselben Dynamik wiederholen – und nichts scheint sich zu ändern”, so Sidrak.

(KNA – rkoll-89-00182)