Bombenanschlag in der Nähe einer Moschee in Manila

Manila (KNA) In der philippinischen Hauptstadt Manila sind bei einem Bombenanschlag in der Nähe der Goldenen Moschee im Stadtteil Quiapo mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen.

Sechs weitere wurden nach Angaben der Polizei bei der Attacke am Samstag verletzt. Wie Medien am Sonntag meldeten, bekannte sich die Terrormiliz “Islamischer Staat” (IS) zu dem Anschlag. Bei der Moschee handelt es sich um ein Gotteshaus der Schiiten, die Terrororganisation ordnet sich selbst den Sunniten zu. Am Samstagabend waren im Abstand von zweieinhalb Stunden zwei Bomben vor dem Büro des für die Goldene Moschee zuständigen Imams Nasser Abinal explodiert.

Die Behörden hielten zunächst einen islamistischen Hintergrund für wenig wahrscheinlich. Die Anschläge hätten zwar offenbar Nasser Abinal gegolten, aber in seiner Eigenschaft als Finanzbeamter und nicht in seiner Funktion als Vorbeter. Die beiden Explosionen in Quiapo ereigneten sich nur acht Tage nach einem Bombenschlag in dem Armenviertel, bei dem 14 Menschen verletzt worden waren. An diesem Tag fand nur wenige Kilometer entfernt das Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs der ASEAN-Staaten statt.

In den Slums von Quiapo leben viele Muslime. In der dortigen katholischen Basilika steht die Statue des “Schwarzen Nazareners”, die eines der größten Heiligtümer der mehrheitlich katholischen Philippinen ist. Aus Furcht vor Anschlägen islamistischer Terroristen fand am 9. Januar die jährliche Prozession mit der Statue des “Schwarzen Nazareners” unter extrem hohen Sicherheitsvorkehrungen statt. Die vor allem im Süden der Philippinen aktive Terrorgruppe Abu Sajaf versteht sich als Speerspitze des IS auf den Philippinen. In den vergangenen Wochen hatte die Armee bei ihrer Offensive gegen Abu Sajaf mehrere hochrangige Kommandeure der Terrororganisation getötet.

(KNA – rkpkr-89-00032)