Stuttgart (KNA) Die baden-württembergische Landesregierung will den islamischen Religionsunterricht ausbauen.
Aus dem laufenden Modellprojekt mit derzeit 93 beteiligten Schulen solle ein reguläres Angebot werden, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Montagabend in Stuttgart. “Wir brauchen langfristige Lösungen und müssen überlegen, wer Träger eines solchen Unterrichts sein könnte.” Das Land führe dazu Gespräche mit verschiedenen muslimischen Vertretern und Gruppen. Kretschmann betonte, Muslime gehörten zu Baden-Württemberg; dem Islam stehe laut Verfassung “ein Platz in unserer Gesellschaft” zu. Zugleich müsse der Islam aber “Teil der Verfassungskultur sein”, so der Ministerpräsident. “Von Verbänden, die mit dem Staat zusammenarbeite wollen, dürfen wir mehr als formale Rechtstreue erwarten.”
Nötig sei beispielsweise auch eine “klar erkennbare Haltung” gegen jeden Missbrauch der Religion, sagte Kretschmann beim Empfang der Landesregierung anlässlich des muslimischen Fastenmonats Ramadan.
(KNA – rkqlt-89-00164)