Berlin (KNA) Die Berliner CDU dringt weiter auf eine Vertretung liberaler Muslime im Beirat für das geplante Institut für Islamische Theologie an der Humboldt-Universität.
Im Abgeordnetenhaus bekräftigte der integrationspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Burkard Dregger, am Donnerstag den Vorwurf, der Senat schließe beim Beirat liberale Strömungen aus. In einem Offenen Brief hatte die Partei diese Kritik bereits Ende vergangener Woche erhoben. Der Chef der Senatskanzlei, Björn Böhning (SPD), erklärte dazu, der Senat sei religiöser Neutralität verpflichtet und für eine Einbindung aller Strömungen des Islam.
Da das Institut unter anderem Lehrkräfte ausbilden solle, müssten in den Beirat die Verbände eingebunden werden, die muslimischen Religionsunterricht anbieten. Die dort vertretenen fünf Verbände werden konservativen Richtungen des Islam zugerechnet. Böhning betonte, der Beirat solle auch vier externe Hochschullehrer der islamischen Theologie oder fachnaher Wissenschaften umfassen.
Bei ihnen sei “Neutralität und wissenschaftliche Seriosität” gegeben. Inwieweit weitere muslimische Verbände vertreten sein könnten, werde erst in einem Kooperationsvertrag der bereits vorgesehenen Verbände mit der Universität geregelt. Mit dem neuen Institut würde Berlin der sechste universitäre Standort in Deutschland, an dem islamischtheologische Studien angeboten werden.
(KNA – rkqmm-89-00115)