Münster (KNA) Eine kritischere Auseinandersetzung mit dem Islam fordert CDU-Präsidiumsmitglied Jens Spahn.
Ihm gehe es um die Frage, wie der Islam in den Moscheen gelebt werde, was dort gepredigt und welches Frauenbild verbreitet werde, sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesfinanzministerium im Interview der Bistumszeitung “Kirche+Leben” aus Münster (Sonntag).
Spahn forderte, dass in den Moscheen mehr Deutsch gesprochen werden müsse. “Warum werden so viele Imame aus der Türkei hierher geschickt, die kein Deutsch sprechen?”, fragte der Politiker. “Wir haben zu viele türkische Moscheen in Deutschland und zu wenige deutsche Moscheen.” Nach den Worten Spahns darf auch nicht akzeptiert werden, dass in den Moscheen wie selbstverständlich von “Ungläubigen” und nicht von Andersgläubigen gesprochen werde.
Denn im abgrenzenden Wort “Ungläubige” liege der Nährboden für Radikalisierung und Terror. Die Kirchen forderte Spahn auf, gegenüber den Muslimen selbstbewusster aufzutreten und eine konstruktiv-kritische Auseinandersetzung zu suchen. “Der Dialog ist sehr einseitig und oft zu unkritisch”, sagte der Politiker.
Grußbotschaften zum Ramadan reichten nicht aus. Probleme müssten offen angesprochen werden, etwa wie mehr Imame in Deutschland ausgebildet werden können. Spahn bezeichnete die Integration von muslimischen Einwanderern in ganz Westeuropa als “eine der größten gesellschaftlichen Aufgaben”. Niemand könne abstreiten, dass es Polen und Portugiesen leichter falle, sich hier einzufügen.
(KNA – rkqmm-89-00048)