(Radio Vatikan) Die al-Azhar-Universität reagiert mit einer Aufklärungskampagne auf die letzte Serie an Terroranschlägen in Ägypten.
Wie die Vatikanzeitung „Osservatore Romano“ berichtet, will die sunnitische Lehreinrichtung in den Kairoer U-Bahnstationen Stände einrichten, an denen über extremistische Ideologien, falsche Auslegungen des Koran und den Missbrauch des Islam informiert wird.
Anlass für die Initiative seien Angriffe auf Sicherheitskräfte Anfang Juli im Sinai sowie die wiederholten Aggressionen gegen die koptische Gemeinschaft: seit Dezember 2016 seien allein über 100 Kopten durch Gewalt ums Leben gekommen. Laut dem Bericht zeigten sich die ägyptischen Behörden besorgt um die wachsenden Spannungen zwischen den Glaubensgemeinschaften.
Die al-Azhar-Initiative folgt auf einen Gesetzesvorschlag der Lehreinrichtung, nach dem Gewalt im Namen des Koran verurteilt werden sollte. Ein entsprechender Entwurf, für den Großimam Ahmed al-Tayyeb verantwortlich zeichnet, sei dem ägyptischen Präsidenten Ende Juni von Seite der Universität vorgelegt worden. Bei dem Vorstoß gehe es darum, den Aufruf zum Hass und die religiöse Rechtfertigung von Gewalt zu unterbinden, informiert die Vatikanzeitung.
(rv 25.07.2017 pr)