Berlin (KNA) Der Spitzenkandidat und Bundesvorsitzende der Grünen, Cem Özdemir, fordert eine härtere Gangart gegenüber Salafisten und Islamisten.
Unter anderem wolle er die finanzielle Förderung von Moscheen oder Vereinen durch Gelder aus den Golfstaaten beenden, sagte er im Interview der “Welt” (Samstag). Als Sohn aus einer muslimischen Familie, so Özdemir wörtlich, wäre er im Fall einer Regierungsbeteiligung “härter als CDU, CSU, SPD und FDP gegenüber der IslamistenIdeologie des Salafismus, die wir aus Saudi-Arabien einführen”.
Der Grünen-Politiker ergänzte, er würde “nicht zulassen, dass in Europa Moscheen oder Vereine mit Geld aus den Golfstaaten gefördert werden”. Auch von Ditib und anderen muslimischen Dachverbänden wolle er verlangen, “dass sie sich abnabeln von ausländischen Geldgebern, um als Gesprächspartner akzeptiert zu werden”. CDU, CSU und SPD warf Özdemir vor, Ditib trotz fehlender Abnabelung von Ankara “mit Millionenbeträgen” zu fördern. Der Sohn türkischer Einwanderer attackierte zudem die zurückhaltende Reaktion der Bundesregierung auf die Ankündigung des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, russische S-400Panzerabwehrwaffen zu kaufen.
Die Bundesregierung erkläre, so Özdemir, man könne Rüstungslieferungen an die Türkei nicht stoppen, weil es sich um ein Nato-Mitglied handele: “Für mich wird umgekehrt ein Schuh draus: Gerade weil die Türkei Mitglied der Nato ist, aber sich nicht konform zum Geist dieses Verteidigungsbündnisses, dieser westlichen Wertegemeinschaft verhält, sollten wir keine Rüstungsgüter mehr liefern.”
(KNA – rktlp-89-00184)