Rangun (KNA) Papst Franziskus hat die Minderheit der Katholiken in Myanmar im Einsatz für Menschenwürde und die Verkündigung des Glaubens bestärkt.
Die Kirche in dem südostasiatischen Land bezeuge durch ihre “erzieherischen und karitativen Werke, ihre Verteidigung der Menschenrechte und ihre Unterstützung der demokratischen Prinzipien täglich das Evangelium”, sagte er am frühen Mittwochabend (Ortszeit) bei einer Begegnung mit den 22 Bischöfen des Landes. Am Sitz des Erzbischofs von Rangun, Kardinal Charles Maung Bo, ermutigte das Kirchenoberhaupt die Bischöfe, mit der Kirchengemeinschaft weiterhin eine “konstruktive Rolle im Leben der Gesellschaft einzunehmen”. Dabei gelte es besonders, “auf die Achtung der Würde und der Rechte aller” zu bestehen, so Franziskus.
Im mehrheitlich buddhistischen Myanmar machen die Katholiken mit etwa einem Prozent der Bevölkerung nur eine kleine Minderheit aus. “Die katholische Gemeinschaft in Myanmar kann auf ihr prophetisches Zeugnis der Liebe zu Gott und zum Nächsten stolz sein”, lobte der Papst. Dies zeige sich besonders bei der Hilfe für Arme und Flüchtlinge sowie allen, “die ihrer Rechte beraubt sind”. Die christliche Botschaft von Einheit, Liebe und Heilung sei in Myanmar angekommen. Das Land befinde sich nach konfliktreichen Jahren auf dem Weg zu Einheit und Frieden. Die erste Aufgabe der Kirche sei es zu heilen – Seelen, Herzen und körperliche Wunden. Dies sei nun die Aufgabe der Bischöfe. Der Papst bat sie ausdrücklich, seinen Dank an alle weiterzugeben, die “dem Nächsten in Not ungeachtet seiner Religion oder seiner ethnischen Herkunft den Balsam der Heilung” bringen. Zudem mahnte Franziskus die Bischöfe zu weiteren Schritten in der Ökumene und im interreligiösen Dialog.
Sie müssten wie gute Hirten den Geruch ihrer Schafe, aber auch den Geruch Gottes annehmen und die Menschen begleiten. Besonders sollten sie sich um die Jugend kümmern und junge Leute in die Vorbereitungen für die Weltbischofssynode zum Thema Jugend (3. bis 28. Oktober 2018) einbeziehen. Darüber hinaus betonte er, wie wichtig gut ausgebildete Katecheten für das Leben der Gemeinde seien. Nach seinem Treffen mit den Bischöfen wollte der Papst 16 Grundsteine segnen, die zur Errichtung der ersten Vatikanbotschaft in Myanmar sowie einiger Kirchen und eines Priesterseminars dienen sollen. Auch ein Gruppenfoto mit 300 Seminaristen sowie eine kurze private Begegnung mit etwa 30 örtlichen Mitgliedern des Jesuitenordens, dem auch der Papst angehört, standen auf dem Programm. Den ersten Besuch eines Papstes in Myanmar beschließt Franziskus am Donnerstagvormittag (Ortszeit). In der Sankt Mary’s Kathedrale feiert er eine Messe mit Jugendlichen, bevor er zum zweiten Teil seiner Reise ins benachbarte Bangladesch fliegt.
(KNA – rllmt-89-00086)