Mannheim (KNA) Verbote von radikalen Moscheegemeinden oder salafistischen Vereinen können nach Einschätzung von Experten nur ein Teil der Lösung sein.
“Im Einzelfall kann eine zentrale Anlaufstelle auf diese Weise aufgelöst werden”, sagte Claudia Dantschke von der AussteigerBeratungsstelle “Hayat” am Montag in Mannheim. Die Ideologie verschwinde jedoch nicht mit einem Verbot. Sinnvoll sei es dagegen, wenn beispielsweise die Betreiber von Flüchtlingsheimen wüssten, welche Moscheen gute Arbeit machten und entsprechende Tipps geben könnten. Ähnlich äußerte sich der Islamwissenschaftler Jochen Müller.
“Nachfrage endet nicht, wenn ein Angebot wegfällt”, gab er zu bedenken. Aus Polizeisicht könnten Verbote es zudem erschweren, verdächtige Personen zu beobachten. – Beide Experten sprachen bei der Tagung “Grenzenloser Salafismus – grenzenlose Prävention?” der Bundeszentrale für politische Bildung. Zuletzt hatte das Bundesinnenministerium im Herbst 2016 die Organisation “Die wahre Religion” des Kölner Predigers Ibrahim Abou-Nagie verboten.
(KNA – rlmko-89-00157)