Magdeburg (KNA) Der Magdeburger katholische Bischof Gerhard Feige hat das Recht aller Menschen auf Religionsfreiheit bekräftigt.
In einem Gottesdienst zum Dreikönigsfest betonte er am Samstag in Magdeburg, derzeit würden weltweit vor allem Christen “in erschreckendem Ausmaß Opfer von Diskriminierung und Gewalt”. Sie bräuchten Solidarität durch das Gebet, “aber auch dadurch, dass wir zusammen mit verlässlichen Organisationen öffentlich für sie eintreten”. Zugleich rief Feige alle Christen auf, ebenfalls für die Freiheitsrechte von Anhängern anderer Religionen oder Weltanschauungen einzutreten. Dies müsse auch für Muslime gelten – selbst dann, “wenn die islamischen Staaten, aus denen sie kommen, ihrerseits die Rechte von Christen ignorieren”. In der pluralistischen Gesellschaft sei dies eine große Herausforderung, erklärte der Bischof des Bistums Magdeburg.
Er verwies auf Forderungen, “die das Recht auf Religionsfreiheit nur Christen zugestehen wollen”. Das sei aber schon rein juristisch unzulässig. Es entspreche aber auch nicht der christlichen Überzeugung. Zwar glaubten die Christen, “dass Gott sich in Jesus Christus einmalig und unwiderruflich mitgeteilt hat”. Dieser Glaube besage aber auch, “dass jeder Mensch auf seine Weise Gott sucht, auch wenn dies in der Gestalt einer anderen Religion oder Weltanschauung geschieht”. Gott schlummere “auch in den Herzen derer, die scheinbar überhaupt nichts suchen”.
Feige räumte ein, dass im Osten Deutschlands die Mehrheit der Bevölkerung keiner Konfession oder Religion angehört. “Daraus kann aber nicht gefolgert werden, dass nun die Religionslosigkeit die Norm darstellt”, forderte der katholische Oberhirte. Deshalb gehöre es auch zur Religionsfreiheit, “dass Religion nicht einfach zur Privatsache erklärt wird” und “dass der Glaube – im Rahmen der Grundrechte – auch sichtbar gelebt werden darf, selbst wenn das von anderen als Provokation empfunden wird”.
(KNA – sklkq-89-00025)