Bezüglich des Aufeinander Zugehens gibt es keine allgemein gültige Antwort. Oft begegnen sich Christen und Muslime als Eltern ihrer Kinder z.B. im Kindergarten oder kommen als Kollegen auf der Arbeit miteinander (auch über den Glauben) ins Gespräch. Oftmals gibt es dennoch bei Christen wie Muslimen gleichermaßen Vorbehalte, gerade wenn es um den Glauben, insbesondere einen Besuch in Moschee oder Kirche geht! Hier gilt es für alle Beteiligten zwei Dinge zu bekennen – zum einen, dass man sich für die jeweils andere Religion interessieren kann auch wenn es Unterschiede gibt! Und zum anderen, dass Interesse am Anderen und interreligiöser Dialog nicht mit Missionierung verwechselt werden darf! Sagen Sie einfach, dass sich für die andere Religion, aber nicht konvertieren wollen. Das gilt es zu respektieren!
Begegnen Sie einander im interreligiösen Dialog wie sie allen anderen Menschen auch begegnen, mit Respekt und Höflichkeit. Ihr Gegenüber wird Ihnen ggf. signalisieren, wenn Händereichen oder Küßchen auf die Backe zur Begrüßung unerwünscht ist.
Wenn Sie sich für den Glauben der anderen interessieren und gerne eine Moschee oder Kirche besuchen wollen können Sie unter der Frage: Welche Moschee bzw. Kirche gibt es vor Ort, nachlesen wie sie findig werden. Die Moscheen wie auch die Kirchengemeinden haben Kontaktadressen angegeben, an die sich wenden können. Hier wird man Sie mit dem richtigen Ansprechpartner verbinden. Sie sollten sich an diese wenden, um Termine z.B. für einen Besuch abzusprechen, damit sie nicht vor verschlossenen Türen stehen und jemand vor Ort ist, der Ihnen auch ihre Fragen beantworten kann. Eine unabhängige Möglichkeit bietet der Tag der offenen Moschee oder das Pfarrfest, wo Besucher gerne willkommen sind.
Wenn Sie einen Gesprächskreis gründen wollen, eine bestimmte Initiative ins Leben rufen wollen oder ein Moschee- oder Kirchenführung mit einer Gruppe organisieren wollen, gilt es auch mit den Verantwortlichen der eigenen Gemeinde Rücksprache zu halten. Denn hier kann man Ihnen sagen, ob es bereits ähnliche Initiativen gibt, denen sie sich anschließen können. Man kann Ihnen vielleicht Ansprechpartner aus vorherigen Veranstaltungen nennen. Man kann Ihnen von Erfahrungen berichten oder Ihnen weitere Interessenten nennen – und wenn Sie Ihr gegenüber auch einladen wollen gilt es vor allem Rücksprache zu halten, um Termine abzusprechen, einen Rahmen zu bereiten und z.B. die Begleitung mit einem Hauptamtlichen zu gewähren, der Ihnen bei kritischen Fragen unterstützend zur Seite stehen kann. Wenn Sie ein gemeinsames Projekt initiieren wollen gilt zu bedenken, dass Sie ggf. die Zusage entsprechender Gremien benötigen um Räume und/oder Material zur Verfügung gestellt zu bekommen.
Bedenken Sie, dass Sie, wenn es um ein Projekt geht, bei dem ihre Gemeinde involviert ist, nicht mehr nur als Privatperson erscheinen, sondern auch als Vertreter der christlichen oder muslimischen Gemeinde auftreten. Dies können Sie nicht ohne deren Rücksprache!