Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, hat den Vorwurf des “Racial Profiling” in Bezug auf das Vorgehen der Kölner Polizei in der Silvesternacht zurückgewiesen. “Die Polizei hat selbst existenzielles Interesse daran, diskriminierungsfreie Arbeit zu leisten. Die Tatsache, dass wir in Köln eine Vorgeschichte hatten, rechtfertigt das Aufgebot und die massiven Kontrollen”, sagte Mazyek der “Welt” (Mittwoch). Der Vorwurf der Unverhältnismäßigkeit greife deshalb nicht. Polizei und Rettungskräfte hätten in der Silvesternacht “großartige Arbeit” geleistet. Schrille Empörungsdebatten seien jetzt nicht angemessen. Deutliche Kritik äußerte Mazyek hingegen an dem von der Polizei verwendeten Begriff “Nafri”. “Der Begriff verbindet Nordafrikaner und Kriminalität. Dieser direkte Kontext erfüllt den Tatbestand des Rassismus. Es ist wichtig, dass die Kölner Polizei sich davon distanziert hat”, sagte Mazyek. In jeder Behörde und jeder Institution gebe es einen bestimmten Prozentsatz von Menschen, der einen Hang zu Vorurteilen und auch Rassismus habe, so Mazyek weiter. “Aber deshalb von institutionellem Rassismus zu sprechen, wäre falsch.” (KNA – rklkn-89-00178)