München (KNA) Selbstmordanschläge der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram haben in Nordkamerun nach Kirchenangaben Panik ausgelöst. “Es ist wie eine kollektive Psychose”, berichtete Bischof Ateba Edo am Donnerstag dem internationalen katholischen Hilfswerk “Kirche in Not” in München. “Viele meiden größere Menschenansammlungen.”
In seinem Bistum Maroua-Mokolo an der Grenze zu Nigeria seien bereits 55.000 Menschen aus den besonders unsicheren Dörfern in größere Städte zu Freunden und Bekannten geflüchtet. Tausende lebten aber auch unter freiem Himmel oder in Sammelunterkünften.
Militärisch sei Boko Haram vernichtet, meinte der Bischof. Früher habe die Gruppe bewaffnete Angriffe verübt, nun blieben ihr nur noch Selbstmordattentate. Das mache die Lage aber in gewisser Weise noch gefährlicher. Christen und Muslime seien gleichermaßen in Angst. Viele Anschläge ereigneten sich auf öffentlichen Plätzen, wo sie alle träfen. Außerdem gingen viele Muslime auf katholische Schulen.
Der Bischof zeigte sich überzeugt, dass “Gebet und Nächstenliebe den Hass der Extremisten besiegen” werden. Die Katholiken würden von ihrer Kirche ermuntert, Flüchtlingen aus Nigeria beizustehen.
(KNA – qknkn-89-00105)