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Zentralrat der Muslime beschließt innere Reformen

18. März 2016
Zentralrat der Muslime

Köln/Berlin (KNA) Der Zentralrat der Muslime (ZMD) hat eine umfangreiche Strukturreform und Satzungsänderungen beschlossen. Ziel ist es, die Anerkennung der bestehenden Landesverbände des Zentralrats als Religionsgemeinschaften voranzubringen. Außerdem sollten die Neumitglieder der vergangenen Jahre in demokratischere Strukturen eingebunden und die Rolle der Gemeinden gestärkt werden, teilte der ZMD am Montag in Köln mit. Der derzeitige Gutachterrat werde in einen Gelehrtenrat umgewandelt und außerdem ein Aufsichtsrat gegründet.

Es handele sich um eine dringend notwendige Reform, um den religionsverfassungsrechtlichen Vorgaben des Grundgesetzes zu entsprechen, sagte der Zentralratsvorsitzende Aiman Mazyek der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Der Reformprozess, der am Sonntag in Berlin einstimmig beschlossen wurde, habe zwei Jahre gedauert. Zudem nahm der ZMD weitere Mitglieder auf: Es handele sich um eine der größten Einzelgemeinden in Deutschland, die Hamburger Al-Nour Moschee, sowie den aus mehreren Moscheegemeinden zusammengesetzten Verband “Islamische Kurdische

Liga”.

Der 1987 gegründete ZMD gehört zu den großen islamischen Verbänden in Deutschland. Er vertritt laut Eigendarstellung derzeit 33 muslimische Dachorganisationen und Vereinigungen mit rund 300 Moscheegemeinden. Laut Mazyek bildet der ZMD eine große Vielfalt der Muslime in Deutschland ab, darunter Schiiten und Sunniten. Mehrheitlich sind nichttürkische Muslime organisiert. Landesverbände gibt es in Hessen und NRW, Berlin, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz. “Wir achten darauf, dass wir sowohl von ausländischen Regierungen als auch von irgendwelchen Ideologen und Bewegungen unabhängig bleiben und auch nicht von irgendwelchen Interessengruppen und Parteien vereinnahmt werden”, heißt es auf der Homepage. “Der ZMD und seine Mitglieder betrachten sich als Teil dieses Landes und dieser Gesellschaft.”

Der Zentralrat gehört neben der größeren Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (Ditib), dem Verband der Islamischen Kulturzentren und dem Islamrat für die Bundesrepublik Deutschland dem Koordinationsrat der Muslime an.

(KNA – qknlo-89-00168)

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