Rom (KNA) Zwei Wochen nach dem Anschlag auf ein christliches Seniorenheim im Jemen gibt es weiterhin keine Nachrichten über einen verschleppten Priester. “Wir wissen nichts, wir wissen nicht, wo er sich aufhält und ob er noch am Leben ist. Wir hoffen und beten für ihn”, sagte der für die Region zuständige Bischof Paul Hinder dem vatikanischen Pressedienst Fides (Donnerstag).
Bei dem Attentat am 4. März in der Hafenstadt Aden hatten mutmaßliche Islamisten 16 Menschen in der katholischen Einrichtung getötet, unter ihnen vier Mutter-Teresa-Schwestern. Von dem Salesianerpater Tom Uzhunnalil fehlt seitdem jede Spur.
Papst Franziskus hatte die Ermordung der Ordensfrauen und deren Mitarbeiter als “Akt der Sinnlosigkeit und der teuflischen Gewalt” verurteilt. Er bete dafür, “dass dieses sinnlose Abschlachten die Gewissen erwachen lässt, eine Änderung in den Herzen bewirkt und alle Konfliktparteien dazu bewegt, ihre Waffen niederzulegen und den Weg des Dialogs einzuschlagen”, schrieb er in einer Botschaft.
Unterdessen hält die Gewalt im Jemen an. Vergangenen Montag kamen Berichten zufolge bei der Bombardierung eines Markts in Khamis durch die von Saudi-Arabien geführte Militärkoalition mindestens 107 Menschen ums Leben. Am Dienstag flog die saudische Luftwaffe elf Angriffe gegen ein Militärcamp in Arkub nahe der Hauptstadt Sanaa.
Schätzungen zufolge starben in dem Konflikt bislang mindestens 10.000 Menschen, eineinhalb Millionen Jemeniten wurden vertrieben.
(KNA – qknlr-89-00127)