Berlin (KNA) Die der Linkspartei nahestehende Rosa-Luxemburg-Stiftung hat zum ersten Mal zu einem religionspolitischen Kolloquium geladen.
“Linke müssen die Religionsfreiheit aller bedingungslos verteidigen”, sagte die religionspolitische Sprecherin der Linken-Bundestagsfraktion, Christine Buchholz, bei dem zweitägigen Treffen unter dem Titel “Religion nur Privatsache?” am Freitag in Berlin. Das Verständnis von Religion als Privatsache sollte sich dabei konzentrieren auf die Freiheit zur Religion und deren Ausübung im öffentlichen Raum sowie auf die Freiheit von Religion, führte Buchholz weiter aus. Die absolut notwendige Trennung von Staat und Kirche gehe dabei für die Linken einher mit der Gleichberechtigung aller Religionen.
Die Göttinger Islamwissenschaftlerin Riem Spielhaus sagte, dass erstmals 1999 auf politischer Ebene die Frage gestellt worden sei, wie viele Muslime in Deutschland lebten. Damals sei anhand der Nationalität von etwa 2,7 Millionen Muslimen ausgegangen worden; heute seien es mit Stand 2016 etwa 5 Millionen Muslime. Die Selbstorganisation der Muslime sei in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen, sagte Spielhaus. Mit Blick auf die Zukunft gebe es jedoch noch zahlreiche gesellschaftliche Fragen zu klären, angefangen von der Möglichkeit der Bestattung für Muslime bis hin zur Seelsorge etwa in Gefängnissen.
(KNA – sklmq-89-00211)