Köln (KNA) Die muslimische Frauenrechtlerin und Juristin Seyran Ates hat den Papstbesuch des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan kritisiert.
“Offensichtlich versucht er, sich sozusagen als islamischer Führer auf Augenhöhe mit Franziskus zu präsentieren”, sagte sie am Dienstag dem Kölner domradio. Erdogan wolle damit zeigen, dass er “der große Führer” der muslimischen Gemeinschaft sei. Laut Ates betreibt Erdogan mit dem Besuch “reine Imagepflege”. Sie könne sich nicht vorstellen, dass das Treffen im Vatikan etwa positive Effekte für die Flüchtlinge in der Türkei habe. Erdogan suche immer wieder Streit und anschließend Freundschaft. Der Papstbesuch diene ihm dazu, sich seinen Leuten als derjenige zu zeigen, “der die Hand reicht”.
(KNA – skmkq-89-00093)