Berlin (KNA) Die Berliner Grünen haben ihre Kritik am geplanten Beirat zum Institut für Islamische Theologie bekräftigt.
Der Berliner Senat habe die für das Gremium vorgesehenen muslimischen Verbände “übereilt und willkürlich” berufen, bemängelte die religionspolitische Grünen-Sprecherin im Abgeordnetenhaus, Bettina Jarasch, am Mittwochabend in Berlin. Es wäre besser gewesen, alle Moscheegemeinden der Hauptstadt einzuladen, Vertreter für den Beirat zu benennen. Jarasch empfahl, diesen Weg zu wählen, wenn es die “Chance zu einem Neustart” gebe. Berlins erstes derartiges Institut wird an der Humboldt-Universität gegründet. Es soll die Absolventen für einen Einsatz als Imam oder Religionslehrer qualifizieren.
Bei der Berufung der Lehrkräfte entscheidet ein Beirat mit. Darin sind unter anderem fünf Verbände vertreten, die einer konservativen Auslegung des Islam zugerechnet werden. Ihre Mitwirkung soll sicherstellen, dass die Absolventen eine Anstellungschance in den muslimischen Gemeinden haben. Die Berliner CDU hatte bereits kritisiert, dass vorerst keine Repräsentanten einer liberalen Auslegung des Islam berufen wurden. Die Humboldt-Universität legte jetzt einen Gründungsvertrag vor, dem die fünf Islamverbände bis April zustimmen müssten, damit das Institut zustande kommt. Danach könnte es zum Wintersemester 2019/2020 seinen Lehrbetrieb aufnehmen. Mit dem neuen Institut würde Berlin der sechste universitäre Standort in Deutschland, an dem islamisch-theologische Studien angeboten werden. Jarasch sprach auf einem Podium des “Forum Dialog” zum Thema “Menschenrechte und Religion im kooperativen Staat-Kirche-Modell Deutschlands”.
(KNA – skmmm-89-00053)