Darmstadt (KNA) Bürgerrechtler haben die Zivilgesellschaft in Deutschland zu einem verstärkten Protest gegen Rassismus aufgerufen.
“Die Überwindung von Rassismus darf nicht nur Politikern überlassen werden. Die Zivilgesellschaft muss aufstehen”, forderte Jürgen Micksch, Vorstand der Stiftung gegen Rassismus, am Donnerstag in Darmstadt. Die Stiftung koordiniert in Deutschland die Internationalen Wochen gegen Rassismus vom 12. bis 25. März. Bundesweit rechnet die Stiftung mit mehr als 2.000 Veranstaltungen. Das Motto lautet “100 Prozent Menschenwürde. Zusammen gegen Rassismus.”
Schulen, Universitäten, Sportvereine, Kommunen und Religionsgemeinschaften seien “zum Engagement herausgefordert”, sagte Micksch. “Ein rassistisches Europa ist ohne Zukunft”, betonte der evangelische Theologe. Schon jetzt seien Länder wie Dänemark, Ungarn, Polen, Tschechien und Österreich “durch Rassismus geprägt”. In Deutschland habe es 2017 mehr als 2.200 tätliche Angriffe auf Geflüchtete gegeben. Etwa 1.500 gemeldete Straftaten seien antisemitisch motiviert und mehr als 1.000 antimuslimisch gewesen.
Die bundesweite Auftaktveranstaltung der UN-Wochen gegen Rassismus ist am 12. März im Neuen Dresdner Rathaus geplant. Zu den Rednern gehört der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU). Allein in Dresden finden den Angaben zufolge in diesem Jahr mehr als 120 Veranstaltungen während der bundesweiten Aktionswochen statt.
(KNA – sknkl-89-00067)