München (KNA) Das katholische Hilfswerk “Kirche in Not” stellt fünf Millionen US-Dollar zur Unter-stützung von Christen im Irak zur Verfügung.
Das Geld (umgerechnet etwa 4,1 Millionen Euro) fließe im Rahmen des “Marshall-Plans für die Ninive-Ebene” und sichere den Wiederaufbau von 2.000 Häusern für christliche Rückkehrer in das von Krieg und Terror gezeichnete Gebiet, teilte das Hilfs-werk am Mittwoch in München mit.
In der irakischen Ninive-Ebene seien mehr als 42 Prozent der zwischenzeitlich geflohenen christli-chen Bewohner in ihre Heimatorte zurückgekehrt. Es seien bisher aber erst knapp 3.000 zerstörte Häuser wiederhergestellt worden, also etwa ein Viertel.
“Manche Gebäude sind nur notdürftig repariert”, erklärte Andrzej Halemba. Der “Kirche in Not”-Fachreferent für den Nahen Osten ergänzte: “Die Situation der Menschen ist sehr hart: Die Terror-einheiten des ‘Islamischen Staates’ sind zwar zurückgedrängt, aber ihre Ideologie ist unter manchen Irakern noch immer lebendig.” Auch die politische Situation in der benachbarten Kurdenregion im Nordirak und die Wirtschaftsprobleme in ihrer Heimat führten dazu, dass viele Christen “auf gepack-ten Koffern” säßen. “Wenn wir diese erste Gruppe der Rückkehrer jetzt nicht tatkräftig unterstützen, werden sie möglicherweise ihre Orte und ihr Land ganz verlassen.” Laut “Kirche in Not” lebten im Jahr 2003 noch 1,3 Millionen Christen im Irak. Heute seien es ungefähr 250.000.
(KNA – sknml-89-00084)