Ein Mann für historische Momente: Kurienkardinal Jean-Louis Tauran wird heute 75 Jahre alt.
Er hatte die berühmten Worte “Habemus Papam” gesprochen.
Ende 2003 wechselte er in das ruhigere Amt des päpstlichen Archivars und Bibliothekars; Johannes Paul II. nahm ihn im Oktober 2003 ins Kardinalskollegium auf. Nachdem sich Taurans Gesundheitszustand stabilisiert hatte, berief ihn Benedikt XVI. 2007 zum Präsidenten des Rates für den interreligiösen Dialog, zu dem auch eine eigene Kommission für Beziehungen mit Muslimen gehört.
Diese schwierige Aufgabe bekleidet er bis heute. Wie heikel sie ist, konnte Tauran unmittelbar erfahren: Es galt, nach den Irritationen um die „Regensburger Rede“ Benedikts XVI. vom September 2006 – er hatte mit einem akademischen historischen Zitat Muslime weltweit erzürnt – das Verhältnis zum Islam zu beruhigen und den Dialog zu vertiefen. Tauran erledigte den Job im Stil eines Spitzendiplomaten: unprätentiös, geduldig und sachorientiert. Daneben zeigt er auch einen ausgeprägten Sinn für Ästhetik; Eigenschaften, denen er auch Freundschaften mit Kirchenvertretern verschiedener Konfessionen und Nationen verdankt. Mehr zu seiner Person HIER.
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