Köln (KNA) Der deutsch-türkische Moscheeverband Ditib distanziert sich von Veranstaltungen mit marschierenden Kindern in Militäruniformen.
“Die aktuellen Entgleisungen in einigen unserer Moscheen, von denen wir erst über soziale Medien und die Berichterstattung erfahren haben, sind neu und haben keine Tradition in unserer Gedenkkultur”, erklärte der Landesverband NordrheinWestfalen am Freitag in Köln.
In der vergangenen Woche war ein Video aus einer Ditib-Moschee in Herford bekannt geworden, das eine Kinder-Aufführung zum “Tag der Gefallenen” am 18. März zeigt, der in der Türkei als Feiertag begangen wird. Dabei marschieren Kinder in Militäruniformen mit Spielzeuggewehren in der Hand. Laut Medienberichten hat es einen ähnlichen Fall in einer Moschee in Mönchengladbach gegeben.
Ditib forderte die muslimischen Gemeinden auf, solche Veranstaltungen zu unterlassen. Sie seien für die Entwicklung eines Kindes problematisch. “Auch aus religiöser Perspektive geben sie nicht unsere Grundhaltung wieder, wonach wir den Islam unseren Kindern als eine Religion des Friedens vermitteln wollen.”
Die nordrhein-westfälische Landesregierung hatte das Video deutlich kritisiert. Integrationsminister Joachim Stamp (FDP) forderte vom Landes- und Bundesverband des deutsch-türkischen Moscheeverbandes eine unmissverständliche Klarstellung und Distanzierung von den Geschehnissen.
(KNA – skomk-89-00172)