Berlin (KNA) Vorschläge von CDU und AfD zu einer Kursänderung beim geplanten Institut für Islamische Theologe haben im Berliner Abgeordnetenhaus keine Mehrheit erhalten. SPD, Linke, Grüne und FDP votierten am Donnerstag gegen den Antrag der CDU, in den Beirat des Instituts auch liberale Islam-Vertreter etwa des Liberal-Islamischen Bundes oder der Ibn-Ruschd-Goethe-Moschee einzuladen. Zudem wandten sie sich gegen die Forderung der CDU, die Einflussmöglichkeiten der muslimischen Verbände bei Entscheidungen zu verringern.
Gegen den Antrag der AfD, wegen der Probleme mit dem Beirat die Einrichtung des Instituts an der Humboldt-Universität nicht weiterzuverfolgen, stimmten alle anderen Fraktionen. Vertreter von SPD und Linken äußerten Verständnis für die Forderung, dass in dem Institut die Vielfalt der muslimischen Verbände vertreten sein solle. Vorrang müsse nun jedoch haben, dass es Ende dieses Jahres einen rechtsfähigen Beirat gebe, der über die Berufung der Professoren mitentscheiden könne. Derzeit sind drei konservative Verbände vertreten, zudem entsendet die Universität zwei muslimische Professoren in das Gremium. Der Lehrbetrieb soll im Wintersemester 2019/20 beginnen.
(KNA – skpnl-89-00091)