Köln (KNA) Frauenrechtlerin Alice Schwarzer hat den kirchlichen Dialog mit muslimischen Verbänden harsch kritisiert. Die Rolle der Kirchen sei “fatal”, sagte sie am Donnerstag im Deutschlandfunk. Die Kirche genieße in Deutschland “gewisse Privilegien”, und um diese zu erhalten, wolle sie den Muslimen die gleichen Rechte verleihen, “damit sie sagen können, ja, wir sind doch alle für alle, das gleiche Recht”.
Sie halte diese “demonstrierte Toleranz” für verlogen und falsch, so Schwarzer weiter. “Die Islamisten sind keine Glaubensgemeinschaft, sondern sind eine politische Strategie, eine weltweite Strategie mit stark faschistoiden Zügen.” Eine Struktur wie die der Kirchen gebe es im Islam nicht. Diesen Unterschied müsse die Öffentlichkeit erkennen und den Dialog “mit der immer noch Mehrheit der aufgeklärten Muslime” suchen
Sie selbst äußere sich nicht zum Islam, der für sie “Glaubenssache und Privatsache” sei, erklärte die Frauenrechtlerin. Ihr Thema sei “der politisierte Islam, der Missbrauch des Islams, der Islamismus”.
Es wundere sie sehr, dass in Deutschland nicht zwischen Islam und Islamismus unterschieden werde, “denn der Islamismus nimmt den Islam in Geiselhaft”, so die Publizistin. Wer mit Islamverbänden spreche, “die einen scharia-treuen Islam vertreten, die im besten Fall rückständig sind, wenn nicht sogar islamistisch”, der verrate die Mehrheit der Muslime, “die Demokratie und Frieden wollen”.
(KNA – skpnl-89-00010)